„Ich nehme, was der da isst…“
Brother Alberts Bestellung entpuppte sich schließlich als Grasscutter – „very nice meat!“ Während sie in China Hunde essen, werden hier die Kätzchen in die Pfanne gehaun. Daher war ich nach dem gemeinsamen Restaurantbesuch mit Brother Albert, Brother Stephen und einem Pfleger dann doch froh, zufälligerweise mit RedRed voll ins Schwarze, bzw. ins Rote getroffen zu haben ;-)
Jetzt bloß nichts Falsches darunter vorstellen, meine Lieben!
Während man auf meinem Teller vergeblich rotes Gemüse und knallrote Soßen suchte, hatten sowohl Ein – als auch Ausgang meines Körpers das Rot der Chilis schon längst bemerkt… Dieses Gericht kann ich trotzdem sehr empfehlen, selbst wenn es mit Vorsicht zu genießen ist: die scharfe Soße sollte nicht in die falschen Wege geraten, wenn ihr verhindert wollt, dass euer gesamter Körper einmal erfährt, auf was der Name dieses Gerichts anspielt!
Damit ihr euch etwas Genaues darunter vorstellen könnt, hier eine Kostprobe für die Augen (– kann leider erst am Wochenende nachgereicht werden, da das Internet ein wenig zu langsam ist…)
(RedRed: Fritierte Plantains (Kochbananen) mit scharfem Bohnengemüse und Wahlweise Hühnchen oder Fisch)
Wenn ihr euch jetzt den Sabber aus den Mundwinkeln wischt, kann ich euch beruhigen: das Rezept steht schon längst in Johannas Kleinem Kochbuch und wartet nur darauf für all unsre Lieben in Deutschland nachgekocht zu werden!
Steffis Gaumen konnte an diesem Abend leider nicht auf kulinarischen Abenteuerurlaub gehen, da sich ihr Magen schon den ganzen Tag hartnäckig weigerte, irgendetwas Essbares aufzunehmen. Vielleicht war das eine natürliche Gegenreaktion zu Brother Albert, der es für sehr wichtig hält, uns jeden Tag freundlich darauf hinzuweisen, dass wir schon ein bisschen „fatty“ geworden sind… Kein Kommentar.
Sei es ausreichend Wasser, die extra Stunden Schlaf oder Brother Alberts Einsicht, dass junge Frauen auf solche Aussagen nicht gerade erfreut reagieren – unsrer Steffi geht’s wieder gut und wird die kulinarischen Abenteuer bald nachholen, vielleicht… ;-)
Wildkätzchen, Affen aller Art und Antilopen werden sich jedoch eher auf meine Teller verirren. Zum Glück essen Ghanaer eigentlich jede Art von Fleisch unglaublich gerne, sodass es auch an Hühnchengerichten nicht mangelt. Die süßen Zicklein von den Straßen und die wuschligen Schäfchen sind den Ghanaern in Form von sogenannten Khebabs, Fleischspießen, am sympathischsten.
Doch auch für Fischliebhaber verheißen die Speisekarten das Paradies: gebraten, gekocht, geräuchert, mit Soße, ohne Soße, und immer richtig große Exemplare, hervorragend zubereitet – was will man mehr?
Ein gestandener Bayer wird sich jetzt wahrscheinlich denken: „An knusprigen Schweinsbraten!“
Darauf können wir nur antworten: „Ein Satz mit x – das wird wohl nix!“
Denn in Ghana gehören bekennende Schweineliebhaber zusammen mit bekennenden Gemüseverehrern zu einer nicht beachtenswerten Minderheit, deren Interessen in der ghanaischen Küche ziemlich erfolgreich übergangen werden.
Den Frust über diesen Rückschlag könnte unser Bayer mit einem frischen, kühlen Star – Bier runterspülen, wäre sein Gaumen nicht vom guten bayrischen Bier verwöhnt. Statt 3,5 erwarten ihn hier satte 5 % vol., die sich im durchaus herben bis sehr bitteren Geschmack bemerkbar machen…
Kein Wunder, dass unser mitgebrachtes Paulaner Dosen-Weißbier ruckizucki weg war ;-)
Doch hier in Ghana siegt nicht der Geschmack, sondern der Nationalstolz auf das eigene Bier – wir können somit noch die restlichen 3 Monate darauf warten, dass Brother Stephen und Brother Albert zugeben, dass es sich durchaus lohnen würde, uns im Oktober mal zu besuchen. Wir sagen euch bescheid, wenn es soweit ist!
Bis dahin werden wir uns nimmersatt durch weitere Köstlichkeiten essen: vor allem die frischen Mangos, Ananas, Papayas und Pomelos haben es uns angetan. Aber auch von lustigem Gemüse wie Yam, Kasawa und den leckeren Plantains können wir gar nicht genug kriegen. Aus letzteren wird auch Fufu gemacht, ein zäher Brei, der wie Banku (aus Kasawa – und Maismehl) zu suppigen Soßen (Soups) gegessen wird.
Enjoy your meal! J&S
Vielen Dank für die interessanten Einblicke in die ghanaische Esskultur.
AntwortenLöschenWikipedia schreibt zu Fufu:
"Fufu oder Foufou ist ein fester Brei aus Maniok oder Yams und Kochbananen. Er ist in Ghana und ganz Westafrika Hauptbestandteil oder Beilage vieler Gerichte.
Zur traditionellen Zubereitung werden Maniok und grüne Kochbananen im Verhältnis zwei zu eins in Stücke geschnitten, etwa eine Viertelstunde gekocht und in einem großen Mörser zerstampft oder mit dem Mixer püriert, bis eine zähe Masse entsteht. Anschließend wird der Fufu zu portionsgroßen Klößen geformt und mit einer würzigen Suppe oder Sauce serviert. Gegessen wird Fufu, indem man mit den Fingern der rechten Hand mundgerechte Bällchen formt, in die Suppe tunkt und zum Mund führt. Da die Bällchen häufig sehr klebrig sind, lassen sie sich schlecht kauen und werden üblicherweise im ganzen geschluckt."
Klingt jetzt nicht so, dass man es gleich nachkochen müsste.
In München regnet es (ist ja Vatertag!) und es gibt Fenchel. Der wär gut für Steffis Magen.
Kuss A+W
12.6.11 Pfingsten: wir gehen morgen zur Gedenkfeier für unsern Kini: in Berg am Starnberger See feiern die Trachtler seinen 125. Todestag. Und damit ihr informiert seid: 10.06.2011: Die Pro7-Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“ ging am gestrigen Donnerstag mit dem Finale in der Kölner Lanxess Arena zu Ende. Zur Siegerin wurde Favoritin Jana gekürt. Zuvor war in einer ersten Entscheidung die 16-jährige Amelie ausgeschieden, bevor das Foto der Gewinnerin auf dem Cover der „Cosmopolitan“ erschien. Für die zweitplatzierte Rebecca endete der Weg der 6. Topmodel-Staffel damit nach rund drei Monaten erst an der letzten Hürde.
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