Donnerstag, 16. Juni 2011

„Nyame nhira wo!“


„Fahren wir in Gottes Namen, Amen!“

Stolz dürfen wir euch mitteilen, dass die im Mai beschriebene Autofahrt von Accra nach Koforidua letztes Wochenende getoppt wurde. Wir wissen, klingt komisch – is‘ aber so!

Die Fahrt von Koforidua nach Accra begann eigentlich verheißungsvoll. Denn da in den geschätzten 30 Jahre alten Kleinbus, hier TroTro genannt, zum Verrecken kein Mensch – egal welcher Statur – mehr in den Sitzraum hinter dem Fahrer passte, wurde uns der Beifahrerplatz zuteil. Dies brachte 2 bedeutende Vorteile mit sich:
1. Unsere Beinfreiheit betrug ca. 20 cm; was immerhin 18 cm mehr ausmachte, als die der anderen Passagiere hinter uns. Wohooo!
2. Wir bekamen vorne nicht die volle Schweißladung von mindestens 10 Mitfahrern, die sich sonst in beachtlicher Nähe neben, vor und hinter uns auf ihre Plätze gequetscht hätten. Es war also ein schönes Gefühl, auf der einen Seite dicht an seine beste Freundin, auf der anderen Seite lediglich an den Schalthebel, bzw. ans Fenster gepresst zu werden. Denn diese Platzeinschränkungen brachten weder unangenehme Gerüche hervor, noch stierten sie einen die ganze Fahrt über an, als wäre man eine Erscheinung…

Sobald sich jedoch das Gefährt auf wackligen Beinen in Bewegung setzte, schickte sogar Steffi ein Stoßgebet an den lieben Herrgott. Nun waren wir nicht mehr ganz so entzückt über die ergatterten Plätze ganz vorne, von denen aus wir gnadenlos alles mitbekamen, was sich vor uns auf der Straße so abspielte. So fuhren wir also in Gottes Namen, Amen.

Und da diese Strecke, wie gesagt, das Unmögliche geschafft hat – nämlich den Abenteuertrip mit Brother Stephen zu übertrumpfen – wollen wir sie euch auf keinen Fall vorenthalten! Los geht’s…
                                                                
 Wir hatten einen langen, langen Weg vor uns!


 Und er wurde immer abenteuerlicher...
Der Teer wich ab dem ersten Drittel lustigerweise holprigen, nahezu unbefahrbaren Trampelpfaeden - suchet die Fehler in den folgenden Bildern...














Richtig, fuer einen Kinderhelm hat anscheinend das Geld nicht mehr gereicht, aber hauptsache Papi ist geschuetzt...

Unsere Sicherheit stellten wir allerdings auch das ein oder andere Mal in Frage, aber...

... wir hatten ja den Feuerloescher!
Fraglich nur, wie er zu bedienen gewesen waere, geschweige denn, ob es sich auch nur im geringsten gelohnt haette, ihn bedienen zu wollen...









Deshalb nahmen wir mit gemischten Gefuehlen an der Ralley durch Accra Valley teil...


Und wie dieser arme Jungspund da hineingeraten ist, konnten wir uns auch nicht erklaeren - er tat uns jedenfalls genauso leid wie wir uns ;-)
 
Wir waeren gerne mit ihm gefluechtet...


... bei diesen hoechst sonderbaren Fahrverhalten:







"Haben die in Ghana Rechts - oder Linksverkehr?!"

"Hm... Eigentlich doch Rechts? Ne guck mal, Links!? Neee, da stimmt was nicht, die haben RECHTS - AAAAAHHHH?!?!"






Zumindest wissen wir jetzt, wieso alle Ghanaer einen so felsenfesten Glauben an Gott an den Tag legen: ihnen bleibt schlicht und einfach nichts anderes uebrig ;-)

Also, thank GOD - we arrived in Accra alive!

Wie es uns in den naechsten Tagen in Ghanas Hauptstadt erging, erfahrt ihr beim naechsten Mal :-)

Bis dahin koennen alle, die es interessiert auch mal auf www.missio-ghana.blogspot.com herumstoebern!
Eure  J&S

5 Kommentare:

  1. Wir haben grad einen Reisebericht von den Seychellen gehört - tröstet euch: da geht es in noch älteren Bussen genauso zu - dort am Äquator sind Tag und Nacht 30°C - das Meer hat 29°C so eine Erfrischung!!
    Und wie kommen die Leute ins Krankenhaus? Gibt es Krankenwagen die auf der Straße mehr Platz bekommen? Bussi a

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  2. Ja das mit dem Ins-Krankenhaus-Kommen ist tatsächlich eine lustige Sache: wir haben da mal nachgefragt, nachdem wir nach 3 wochen erst 1 Ambulance - Wagen vor dem Krankenhaus gesichtet hatten :D
    Simple Reason: es gibt nicht wirklich viele Krankenwägen. Die wenigen, die vorhanden sind werden darüberhinaus nur im äußersten notfall auf die Straßen genötigt! Emergency Fälle und alle anderen kommen einfach mim TAXI ;)
    Klingt komisch, is aber so!

    Ich hoffe die Antwort ist befriedigend, liebe Mami :)

    Hab dich lieb

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  3. Aha - Taxifahrer sind also mutige Menschen!
    Wie sieht denn euer Arbeitsalltag aus? Und: fahrt ihr jetzt noch Tiere gucken oder reicht euch die Fahrt in die Stadt? glg a

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  4. haha, das erinnert mich an Ecuador. Im Laufe meiner Rundreise habe ich "Panoramaplätze" immer mehr gemieden :) Trotzdem wünsche ich euch noch weiterhin schöne Busreisen. Lg

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  5. ach ja, liebe Johanna: solange du dort nicht auf die Idee kommst mit dem Fahrrad zu fahren, passiert dir bestimmt nix :P

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