„We are here on a boat – it’s like on an island: when there’s a problem, we all work together. Each for everybody and everybody for each. That’s how it works!“
(captain of the dobi princess)
Nach unserem ersten Ausflug an den Volta Lake am Nationalfeiertag (25. Mai) konnten wir gar nicht sagen, was uns mehr beeindruckt hat:
die Einstellung des Kapitäns oder der zweitgrößte See der Welt (samt seinen Inselchen), auf dem wir herum schipperten.
Oder der riesige Volta-Staudamm, den Kwame Nkrumah Mitte der 90er zur Energieversorgung bauen ließ.
Oder Kwame Nkrumah selbst: „großer Sohn Afrikas“, der „Ghanaische Ghandi“, der Ghana so nützliche Dinge wie die allgemeine Schulpflicht, Ausbau von Verkehrswesen, Bau von Häfen und modernen Städten sowie die Organisation des Sozial-und Gesundheitswesens bescherte.
Oder das unglaublich leckere und „interessante“ Essen auf dem Schiff – sooo yammi/ede pa
Oder die Boot-Band, die einen Partykracher nach dem anderen spielte à Ghanaian „Highlife“!
Oder die schicksalhafte Begegnung gleich am Anfang der Bootstour mit einem deutschen ubrouny (=weißer Mann/Mensch) und seiner superlieben Gastmama + Gastgeschwistern. Diese Bekanntschaft bereicherte uns in vielerlei Hinsicht:
1. Wir haben nun einen Ansprechpartner, bzw. eine ganze Ansprechfamilie in Accra *Juhu*
2. Ein wirklich bezauberndes Bild von unsrer Reise haben wir jetzt schon mal sicher – voila: Rahel, 7 Jahre alt
3. Wir wurden zum Hühnchenessen von Big Mama eingeladen
Oder unser erster Regen, den wir hier erleben durften: da sendet der liebe Nhyame nicht so kleine
Winzitropfen wie in Deutschland – nein, richtig schön fette Regenklatscher die in nur wenigen Sekunden einen beträchtlichen Teil der Kleidung von trocken in nass verwandeln.
Einfach gesagt: unsre Sinne wussten gar nicht mehr wohin mit den ganzen umwerfenden Eindrücken, die alle auf einmal auf uns einprasselten und nur darauf warteten, endlich in unsre Gehirne eindringen zu können.
Ihr koennt euch sicher vorstellen, dass wir einfach nur noch schlafen wollten um das alles zu verarbeiten.
PUSTEKUCHEN!!!
Kaum war es 23.00 Uhr - Schlafenszeit! - klopfte es an der Zimmertuer:
Brother Stephen hatte nicht vergessen, dass wir noch Geschenke fuer ihn haben und diese wollte er um elf Uhr nachts. Also schnell nochmal das Outfit gewechselt und mit guter Miene zum "boesen Spiel" Wiesnherzn und bayrisches Paulaner Dosenbier aus den Tiefen unseres Koffers herausgekramt.
Ihr koennt euch nicht vorstellen was wir in den naechsten 2 Stunden fuer eine Gaudi hatten ;-)
Brother Stephen zischte ein Bier nach dem anderen und auch wir wurden mit ghanaischem Star-Bier regelrecht abgefuellt.
So kam es zu einem naechtlichen und interessanten Zusammentreffen bayrischer und ghanaischer Kultur:
mit dem Weissbier in der Hand wurde eine afrikanische Soap nach der anderen geschaut und erlaeutert...
Erst als Brother Albert auf "Are you alive?" nur noch mit einem Schnarcher reagierte, konnten wir endlich ins Bett gehen und schlafen.
Jegliche Sinneseindruecke die jetzt noch in unser Gehirn wollten, prallten an dem Schild "Wegen Ueberfuellung geschlossen" ab.
Also bitte nicht mehr ansprechen! J&S